M/W/D oder keine Geschlechtsauswahl auf Webseiten?

In Formularen und in der Kundenkommunikation gilt es auch rechtlich relevante Stolpersteine zu vermeiden

Geschlechtsangaben auf Webseiten werden oft als selbstverständlich betrachtet. Doch in Zeiten zunehmender Sichtbarkeit von nicht-binären und diversen Geschlechtsidentitäten ist die Frage nach der Notwendigkeit von Geschlechtsangaben auf Webseiten berechtigt. Insbesondere die Diskriminierung von Menschen, die sich nicht als männlich oder weiblich identifizieren, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. In diesem Blogbeitrag geben wir eine Empfehlung.

In vielen Formularen und E-Mail-Templates auf Webseiten und Onlineshops ist oft nur die Auswahl Herr/Frau vorgesehen bzw. voreingestellt.

Menschen, die sich als nicht-binär einstufen, können sich dadurch diskriminiert fühlen. Im Rahmen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes können sich auch rechtliche Beanstandungen ergeben. Davon ganz abgesehen, erscheint es unhöflich und wenig absatzfördernd, potentielle Kunden zu einer nicht erwünschten Einordnung zu drängen.

Datensparsamkeit ist sowieso besser

Sicherlich erscheint es aus Anbietersicht verlockend, soviel es geht an Informationen von der potentiellen Käuferseite zu erhalten. Es ist jedoch bekannt, dass jedes zusätzliche Feld eines Formulars, insbesondere Pflichtfelder, die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses verringert.

Formulare sollten so einfach wie möglich gehalten werden. Es sollte nur das abgefragt werden, was auch wirklich benötigt wird. Klassisches Beispiel: Telefonnummer – dies löst schnell Zweifel aus, was der Shop damit macht und führt schnell zum Abbruch einer Bestellung. Wird diese Abfrage begründet, weil es sich um Sperrgut handelt und die Spedition den Liefertermin abstimmen muss, wird die Angabe i.d.R. akzeptiert.

Für die Geschlechtsangaben bedeutet das, wenn Sie im Zweifel Wert auf die geschlechtsspezifische Anrede legen, fragen Sie diese freiwillig ab und ermöglichen Sie auch „divers“ oder „keine Angabe“.

Wenn es geht, sollten Sie aber möglichst ganz auf die Erhebung verzichten und in der Shop-Kommunikation auf z.B. „Hallo Vorname Zuname“ statt auf „Sehr geehrte Frau Dr. Zuname“ setzen.

Wir helfen natürlich gerne bei der Umstellung bestehender Formulare.

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Was versteckt sich bloß dahinter? stay tuned.